Nachtgedanken

Denk ich an Julia in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich sie jeden tag gesehn,
Zwei Jahre sind nun schon vergangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die junge Frau hat mich verhext,
Ich denke immer an die alte,
Nein junge Frau, die Gott erhalte!

Die junge Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die ich schrieb,
Seh ich, wie meine Hand gezittert,
Wie tief mein Herz erschüttert.

Die Julia liegt mir stets im Sinn.
Zwei lange Jahre flossen hin,
Zwei lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie ins Herz geschlossen.

Doch was sie nie erkannte,
Das Feuer, welches in mir brannte,
Und habe ich sie so gern,
Ist sie mir doch so fern.

Und bete ich zu Gott und flähe,
Das mein wunsch doch bald geschähe,
Doch wein ich keine Träne mehr,
Denn geweint hab ich ein ganzes Meer.

Tränen voller leid und schmerz,
Und mache ich einen scherz,
So versuche ich das leid zu verbergen,
Doch bin ich immer fast am sterben.

(von Erik)

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